Zusammenfassung
Ziel Erfassung der Häufigkeiten von psychischen und somatischen Komorbiditäten bei stationär
behandelten Patientinnen mit Essstörungen und Adipositas.
Methodik Es wurden Sekundärdaten von Patientinnen (11 – 25 Jahre, N = 1269) der gesetzlichen
Krankenkasse AOK PLUS in Thüringen analysiert.
Ergebnisse Die häufigsten Komorbiditäten waren affektive Störungen, neurotische, Belastungs-
und somatoforme sowie Persönlichkeitsstörungen und Krankheiten des Verdauungssystems.
Fast die Hälfte der Patientinnen mit Essstörungen war von psychischen Komorbiditäten
betroffen. Die Mehrheit adipöser Patientinnen litt an zusätzlichen somatischen Erkrankungen.
Schlussfolgerung Psychische Komorbiditäten sind bei Essstörungen mit durchschnittlich 43,3 % viel
häufiger als bei Adipositas (max. 12,7 % bei Adipositas Grad III). Es erscheint daher
weiterhin gerechtfertigt, auch hochgradige Adipositas nicht als Essstörung zu bezeichnen.
Abstract
Objective The main aim of this study was to determine the prevalence of somatic and psychiatric
comorbidities in female inpatients diagnosed with an eating disorder or obesity.
Methods Statutory health insurance data (11 – 25 years, N = 1269) was analysed.
Results The most frequent comorbidities for both groups were affective, neurotic, stress-related
and somatoform as well as personality disorders and diseases of the digestive system.
Conclusion Close to half of the patients diagnosed with an eating disorder suffered from psychiatric
comorbidities. The majority of obese patients were diagnosed with somatic comorbidities.
Schlüsselwörter
Essstörungen - Adipositas - Komorbiditäten - Versorgung - stationär
Keywords
eating disorders - obesity - psychiatric comorbidities - adolescents - inpatients